

Dies ist ein mögliches Ende, das ich irgendwann mir für meinen Charakter vorstellen kann.
Um Kritiken bin ich froh.
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Sie lag auf dem Rücken, bewegungsunfähig, die Augen starr geöffnet. Die Brust bewegte sich nicht, keine Atmung war vorhanden, doch sie brauchte keine frische Luft in ihren Lungen, keine Nahrung in ihrem Magen. Was sie brauchte, was Blut auf ihren Lippen, ob das Blut von Menschen, das Blut von Tieren oder das Blut von Ihresgleichen, einerlei. Ohnehin war es jetzt einerlei.
Ein grosser Schatten fiel auf die besiegte, schlanke Frau mit dem entstellten Gesicht. Mühsam liess sie ihren Blick herum schweifen bis sie die Gestalt ihres Lehrers fand, der voller Zorn und gleichzeitig eiskalter Rachsucht auf sie hinabschaute.
“Sag du zu mir. Wir gehören zusammen, wir sind ein Clan, wir helfen einander.“ Ein vorsichtiges Lächeln einer verschüchterten Gestalt, kaum ein halbes Jahr zu der Bevölkerung der Nacht gehörend. Ein erstes Lächeln gegenüber ihrem Lehrer, den sie in den nächsten zwei Jahren verehren, lieben und hassen lernen würde.
„Bist du zufrieden? Er ist tot! Du hast mich dazu gebracht, ihn zu töten! War es das, was du wolltest?“ Er hob ein Schwert, die Waffe, welche neben Sprengsätzen, Holz und Brandgeschossen am besten gegen ihre Art half. Er hob die Klinge immer weiter ,obwohl er die am Boden liegende mit einer Handbewegung hätte vernichten können. Nein, er wollte ihre Angst sehen, genauso wie sie seine Wut gesehen hatte.
“Ich wünschte mir, du würdest mich einmal in den Arm nehmen. Nur einmal. Ich wünschte mir du hättest mich so lieb wie Ariel.“ Er lächelte. Freundlich, liebevoll. Und er nahm sie in den Arm, zum allerersten Mal.
„Er war noch ein Kind!“ Seine Klinge fuhr herab, prallte neben ihrem Kopf auf den Boden, liess die Steinplatte splittern. Wehren konnte sich die jüngere der beiden nicht mehr. Sie war besiegt. Und sie würde heute vernichtet werden. Ihre Lippen bewegten sich lautlos. ‚Das war ich auch. Und dennoch hast du mich nicht beschützt.‘
“Hilf mir!“ Er wandte sich um, ein Junge auf den Armen, ein Mensch, hilflos. Hinter ihm lag eine junge Frau seiner Art. Hilflos. Sein Blick wurde hart, als er sich abwandte und das Kind in Sicherheit brachte. Sie blieb liegen. Blieb liegen. Schaute ihm nach. Und kämpfte um ihr Leben.
„Sei froh, dass ich dir den Tod gewähre.“ Sie lächelte, trotz ihrer Schmerzen, trotz den Wunden. Und mit leiser, flüsternder Stimme sprach sie ihren letzten Wunsch aus, während die Klinge hinab sauste, um ihren Kopf vom Rumpf zu trennen und sie endgültig zu vernichten. „Ich wünschte, du würdest mich noch einmal in den Arm nehmen. Nur einmal.“
Ein Schrei durchbrach die Nacht, das unmenschliche Brüllen einer verletzten Bestie, doch da war nichts mehr, dass sich in den Arm hätte nehmen lassen. Da war nur noch Asche und Erde. Nichts mehr. Auch kein Kind seiner Art.